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Leseprobe aus: Magisches Kartenlegen von Eire Rautenberg.Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Verlages. Alle Rechte vorbehalten.Hier geht’s zum Buch Magisches Kartenlegen

EIRE RAUTENBERGMAGISCHESKARTENLEGENDas Anleitungs- undDeutungsbuch

InhaltDie Geschichte der Spielkarten 7Die Voraussetzungen für das Wahrsagen 9Die Einflüsse der Astrologie 11Das Kartenlegen als Methode der Lebenshilfe 13Das Orakel in der Praxis 14Bücher haben feste Preise.1. Auflage 2021Eire RautenbergMagisches Kartenlegen Neue Erde GmbH 2021Alle Rechte vorbehalten.Umschlag:Fotografie: Itthipon Meemak (Karten), tomertu(Hintergrund), beide shutterstock.comGestaltung: Dragon Design, GBSatz und Gestaltung:Dragon Design, GBGesetzt aus der MinionGesamtherstellung: Appel & Klinger, SchneckenlohePrinted in GermanyDie 32 Skatkarten mit Bedeutungen und KombinationenPik-Karten 23Kreuz-Karten 47Herz-Karten 75Karo-Karten 103Die LegesystemeDas Gebäude des Ich 128Der Hexenkreis 129Der Jahreskreis 131Das Schwert 132Der Glücksbote 133Die Große Tafel 135Die Fächer der Zeit 141Das Pentagramm 144Das Hexagramm 150Epilog 153ISBN 978-3-89060-790-0IRIS ist ein Imprint bei Neue Erde.Neue Erde GmbHCecilienstr. 29 · 66111 SaarbrückenDeutschland · Planet Erdewww.neue-erde.deAnhang:Die wesentlichen Energien der Planetenmit zugeordneten Heilmethoden 154

Die Geschichte der SpielkartenIn einigen europäischen Museen werden Spielkarten aufbewahrt, diesechshundert Jahre und älter sind. Die Karten finden Erwähnung seitdem 13. Jahrhundert, wo bereits die Synode von Worcester in England imJahr 1240 n. Chr. neben anderen verderblichen Spielen auch das vom Königund der Königin dem süchtigen Klerus strengstens untersagte. Adligewaren dem Kartenspielen genauso verfallen wie die Mönche oder dieeinfache Landbevölkerung. Die Spiele haben sich zwar verändert, aber dieHoffnungen und Befürchtungen der Menschen sind ähnlich geblieben.Immer noch wollen viele ihr unbewusstes Wissen durch das Kartenlegenoffenbaren, um einen gedanklichen Fahrplan für die Zukunft besser entwickeln zu können. Durch die Karten lässt sich unsere Zukunft zwarnicht kontrollieren, aber diese kann durch die Erkenntnisse vielleichtsinnvoll verändert werden. Denn die Karten zwingen nicht – genausowenig wie die Planeten der Astrologie, die auch bezüglich der Karten indiesem Buch eine kleine Rolle spielen. Doch abgesehen von einem Erkenntnisgewinn möchte der eine oder andere sein Glück durch das Spielauf die Probe stellen oder einfach seiner Neugierde freien Lauf lassen.Nachdem es im 15. Jahrhundert endlich gelungen war, die Karten vonKupfer- und Holzplatten abzudrucken, griffen die Massen immer gieriger nach dem beliebten Spiel. Das allgemeine Kartenspielen war nunin Europa weit verbreitet, und man unterschied zwei Arten von Spielen:den »Tarock« (später Tarot genannt) und die Farbenkarten. Im Mittelalter gab es für die Farbenkarten fünf Farben: Menschenfarbe, Raubtierfarbe, Hirschfarbe, Vogelfarbe und Blumenfarbe. Die Kartenspielemit den fünf Farben entstanden in der Werkstatt des damals berühmten Meisters E. S., wie man den Anonymus nannte. Später setzten sichdie bis heute üblichen Farben durch, gleichzeitig verminderte sich diegebräuchliche Anzahl der Karten von 48 (und mehr) auf 32, wie wir sieaktuell kennen.Bis heute bleiben die Kartenspiele für die Kunst- und Kulturgeschichtevon großem Interesse. Historiker und Sammler sind nach ihnen auf derJagd, denn oft nehmen die Blätter irgendeinen Bezug auf das Zeitgeschehen. Aus den Jahren der französischen Revolution ziert die Karten eine7

rote Jakobinermütze. In der Zeit der deutschen Nationalsozialisten gabes ein Spiel, das führende Persönlichkeiten der Alliierten karikierte. Undso spiegeln die Karten bis heute eine gewisse Aktualität.Skat als Glücksspiel der Massen entstand zwischen 1810/20 im Erz gebirge aus dem Schafkopf-Spiel (Gründung des deutschen Skat-Verbandes 1899 in Altenburg).Doch in diesem Buch geht es um die Skatkarten als Divinationsmethode.Die eigentlichen Wahrsagekarten aus dem Altertum sind die 22Trümpfe des Tarot (die sogenannten »Großen Geheimnisse«), die später durch die »Hofkarten« (Buben, Ritter, Damen, Könige) und je zehnKarten der vier Elemente ergänzt wurden. Tarot entstand vermutlichaus den hermetischen Schriften des Hermes Trismegistos, welcher eineVerkörperung des ägyptischen Gottes Thot war. Bis in die Neuzeit galtdieser Schriftenkanon als älteste Weisheitslehre der Menschheit, derenUrsprung man in einer altägyptischen Tempellehre sieht.Im Skatspiel erscheinen aus dieser Ursprungsfassung nur einige Elementekarten (7, 8, 9, 10, Ass) als Pik (Luft, Schwerter), Kreuz (Feuer,Stäbe), Herz (Wasser, Kelche) und Karo (Erde, Münzen) sowie die Hofkarten Buben, Damen, Könige.Tarot und Skat kann man als Wahrsagespiel deshalb nicht einfachvergleichen, denn vermutlich haben die Roma und Sinti das Skat aufihre eigene Weise – als ein alltagstaugliches Orakel aus den älteren Tarot karten – neu interpretiert und in früheren Jahrhunderten durch Einwanderung europaweit verbreitet. Ihr Zusatzname »Gypsy« impliziert einenägyptischen Zweig dieses global weit verstreuten Volkes. Ich vermute,dass es aus Ägypten kommende Zigeuner* waren, die obige Trümpfe ausGründen der Einfachheit entfernten, so dass nur ein paar Elemente * Das Wort »Zigeuner« ist erstmals um 1418 in München nachweisbar, da Angehörige dieser Minderheit damals in Deutschland lebten. Die Bezeichnung aus mittelhochdeutsch»Cigäwnär« erscheint um 1422 als Notiz im Tagebuch des Andreas von Regensburg:»Ein gewisser Stamm der Cingari, gewöhnlich Cigäwnär genannt.« Heute nennt man dieseMinderheit politisch korrekt Sinti oder Roma, da das Wort Zigeuner diskriminierendeAssoziationen hervorruft. Mein Großvater mütterlicherseits war vermutlich ein solcher,der von den Nationalsozialisten verschleppt wurde. (Das Thema wurde in meiner Familietotgeschwiegen.)8karten und die Hofkarten ohne Ritter (also Buben, Damen, Könige)übrigblieben. Letztlich vermischten die Roma ihr eigenes okkultes Wissen mit den Bedeutungen, die sie aus dem Tarot kannten. Heraus kamein schlüssiges System der Vorhersage.Das Kartenspiel verbreitete sich in der übrigen Bevölkerung aber hauptsächlich als Glücksspiel und willkommene Ablenkung von einem hartenArbeitsalltag, so dass das Zigeuner-Orakel unwichtiger wurde.In späteren Jahrhunderten bezeichnete man alle Methoden des wahrsagenden Kartenlegens als Kartomantie. Darunter versteht man dieKunst der Deutung auf der Grundlage von Spielkarten.Die Voraussetzungen für das WahrsagenEigentlich setzen divinatorische Deutungen sowohl eine telepathischeFähigkeit als auch ein Hellfühlen beziehungsweise eine hohe Empathievoraus, welche die echten Meister*Innen des Fachs von den Scharlatanenunterscheidet. Ein*e Wahrsager*in führt den Fragenden nur vor Augen,was in deren Unterbewusstsein bereits vorhanden ist und nun in daseigene Bewusstsein treten soll. Wahrsager*Innen oder Hellseher*Innensind überzeugt, dass es in der Natur keinen Zufall gibt, sondern allesnach einem unabänderlichen Gesetz des Kosmos abläuft. Etwas wieZufall ist das, was einem zu-fällt, eben das eigene Gesetz oder Schicksalder vorherigen Handlungen einschließlich Gedanken und Gefühlen. DieHinduisten nennen dieses Prinzip Karma.Falls es einen Zufall im Sinne der allgemeinen Überzeugung gibt, somag es ein geringer Prozentsatz in den kosmischen Gesetzen sein, wo dieGötter doch einmal beim Würfelspiel sind. Einstein hat das jedoch einwenig anders gesehen. Doch hat er Recht? In einem Brief an den mathematischen Physiker Cornelius Lanczos schrieb er: »Es scheint hart, demHerrgott in die Karten zu gucken. Aber dass er würfelt und sich telepathischer Mittel bedient (wie es ihm von der Quantentheorie damals wissenschaftlich zugemutet wurde), kann ich keinen Augenblick glauben.« Mitden »telepathischen Mitteln« meinte er die spukhafte Fernwirkung derQuantenphysik. Fakt ist jedoch, die gibt es tatsächlich. Dennoch behält9

Einstein insoweit Recht, dass die Kausalität im Universum dadurch – trotzdieser Wirkung – erhalten bleibt. Fakt ist auch, dass bereits das Mischender Karten die Reihenfolge der Karten bestimmt, bevor diese ausgelegtwerden. Viele Karten kommen nach unzähligen Erfahrungen auch gernimmer wieder in einer Sitzung vor, ganz gleich, wie oft gemischt wird. Esgeht also trotz unterschiedlicher Thematiken der Fragen grundsätzlich umaktuell vorhandene Probleme und Möglichkeiten des Fragenden, die nichtbeliebig durch andere Karten ersetzt werden können. Der gesetzliche Zu-Fall und die Schicksalstendenz sind also bereits vorhanden, und dieHauptenergien werden oft mehrmals gelegt.Durch die Kartenbilder wird die Fantasie des Deuters angeregt, bishin zur Autohypnose und Ahnungen. Tiere besitzen nachgewiesenermaßen diesen ahnenden Übersinn, der sich immer als richtig erweist.Das ist tausendfach belegt. Warum sollte also nicht auch ein Menschdiese Fähigkeit haben und einen Zugang zu seinen tieferen inneren Welten nach langem Training erreichen können? Derartige Menschen sinddie echten Esoteriker (Eso Innen), nicht die Millionen Käufer*Innenesoterischer Konsumartikel. Der Mantiker (so wurde früher der Voraussagende benannt) ist jedoch in unterschiedlicher Tagesform, wiejeder Mensch. Bekanntlich ist die Leistungsfähigkeit ernstzunehmenderMedien manchmal verschieden und von Stimmungen ebenso abhängigwie von körperlicher oder psychischer Gesundheit. Deshalb ist ein Orakelnicht immer gleich intensiv und aussagekräftig.Den Karten oder anderen Divinationsmitteln wie auch dem Mantiker kann nur eine Vermittlerrolle zugedacht werden. Die Frage ist, objeder Interessierte, der sich mit dem Kartenlegen beschäftigt, mit Hilfeder Karten die Zukunftstendenzen für sich selbst stimmig voraussagenkann. Abgesehen von der Tatsache, dass es schwieriger ist, für sich selbstzu legen als für andere (aus Gründen der Selbsttäuschung), neige ichdazu, die Frage mit Ja zu beantworten: und zwar dann, wenn das gesamteSystem der Deutung (z. B. aus diesem Buch) mit der Zeit verinnerlichtwird, man also die Aussage der einzelnen Karten irgendwann nicht mehrintellektuell ablesen muss, sondern ein inneres Überzeugungsbild undGlaubenssystem von jeder einzelnen Karte entsteht, so dass man immerund immer wieder die gleiche Aussage und in der Zusammenschau ein10schlüssiges Gesamtbild erzielt. Es ist ein ritueller Ablauf, der sich imLaufe der Zeit durch Gewohnheit energetisch verstärkt, denn das habenRituale jeder Art so an sich, ob es sich um magische Rituale handeltoder um ganz profane des täglichen Ablaufes. In der intuitiven Zusammenschau wird das Kartenbild mit der Übung dann immer stimmiger,und der Fragende, sollte er selbst legen, immer sicherer. Übung machtden Meister, auch in dieser Disziplin. Der Vorteil einer guten Kartenlegerin, die von außen kommt und dieses Training bereits hat, ist einevielleicht nicht unerhebliche Lebens- und Berufserfahrung. Denn einegute Beratung hat immer, auch beim Kartenlegen, mit Psychologie undLebenshilfe zu tun. Egal, über welche okkulten Fähigkeiten der/dieKartenleger*in zusätzlich verfügt.Die Einflüsse der AstrologieIn diesem Buch sind einige astrologische Hinweise zu den einzelnen Karten aufgeführt. Astrologen müssen keine medial veranlagten Menschensein, im Gegensatz zu echten Kartomanten. Ein Horoskop ist rational zuerklären, denn die Regeln, nach denen dieses erklärt wird, sind weltweitrelativ gleich und unter den Experten anerkannt. Mit der echten Astrologie, welche eine recherchierte Horoskopie meint und die genaue Deutung des Geburtshoroskops (Radix) voraussetzt, sind weder der Tarotnoch das einfache Kartenlegen mit Skatkarten zu vergleichen. Die Astrologie ist ein viel komplexeres Gesamtsystem.Dennoch gibt es einige Berührungspunkte zwischen beiden Methoden, die ich spannend finde. Die Tarotkarten hat man in astrologischerHinsicht bereits besser analysiert, die Skatkarten jedoch kaum. Deshalbhabe ich mich dazu entschlossen, allgemeine planetarische Grundaus sagen den einzelnen Karten zuzuordnen. Hilfreich fand ich darüber hinaus gewisse Therapie- und Heilmethoden, wenn die Karten einschließlich ihrer planetaren Einflüsse eine eher destruktive Situation oder einKrankheitsbild aufzeigen, welches tatsächlich existiert und mit einerdementsprechenden Therapieform geheilt oder unterstützt werdenkönnte.11

Genaue astrologische Berechnungen für das Geburtshoroskop kannder Interessierte heutzutage den Computerprogrammen überlassen, dieauch die zeichnerische Anfertigung des Radix gut erledigen. Wenigergut gelingt dem Programm, eine spezielle Analyse aufgrund des Horoskops zu erstellen, denn die intuitive Kombination und Deutung funktioniert immer noch am besten durch den erfahrenen Astrologen. Auchhier möchte ich Einstein zitieren, mit dem berühmten Zitat: »Fantasieist wichtiger als Wissen. Denn Wissen ist begrenzt.« Trotz Fantasie mussder astrologische Student anhand von vielen festgelegten Faktoren dieDeutung vornehmen, fast ein unmögliches Unterfangen, da die Anzahlder Bausteine die menschliche Gehirnmasse in der Zusammenschau dereinzelnen oft überfordert. Und kein Horoskop gleicht dem anderen.In unseren Zeiten gibt es die Astrologie als Fach nur an sehr wenigen Universitäten dieser Welt, so etwa in England/Wales, am KeplerCollege in den USA und an der Sastra-Universität in Indien. In den Niederlanden soll ein Universitätsstudium der Astrologie in Vorbereitungsein. Genaueres ist mir jedoch nicht bekannt. Im Mittelalter galt die Astrologie als eine anerkannte Wissenschaft mit vielen eigenen Studiengängen.Erst ab dem 17. Jahrhundert wurde sie ins grenzwissenschaftliche Abseitsgestellt und bekämpft. Heutzutage wird die alte Selbst- und Fremd erkenntnismethode gern ins esoterische Abseits gestellt und als Pseudowissenschaft bezeichnet. Einige bekannte Astrologen möchten überhauptkeine Anerkennung von wissenschaftlicher Seite, da sie befürchten, dassso wichtige Fähigkeiten wie Intuition und eine ganzheitliche Schau sowieandere spirituelle Fähigkeiten sowieso keinen Raum mehr bekämen imheutigen rein mentalen Verständnis wissenschaftlicher Methoden.Seit etwa fünfzig Jahren ist die Beliebtheit der Astrologie dennochdeutlich gestiegen. Viele Menschen sind von ihrem Sinngehalt überzeugt.Es braucht sicher eigene Erfahrung, um sich über das ganze astrologischeGebiet vorurteilsfrei äußern zu können. Danach kann man sich seriöserstreiten, als wenn man eine Meinung nur vom Hörensagen vertritt, wiedas aktuell leider viel zu oft üblich ist. Das gleiche gilt übrigens auch fürdas Kartenlegen. Erst die wiederholte eigene Erfahrung, ob allein odermit einer professionellen Kartenlegerin, wird ein fundiertes Urteilenüber die Stimmigkeit ermöglichen.12Das Kartenlegen als Methode der LebenshilfeIn der Kunst des Kartenlegens mit Skatkarten stellt man fest, dass esverschiedene Systeme und Deutungsmöglichkeiten gibt. Bitte bleiben Sieunbedingt, wie oben beschrieben, bei Ihrem ausgewählten System. Dannstellt sich der Erfolg von selbst ein. Denn es geht nicht um die Richtigkeit oder Falschheit dieses oder jenes Kartenlegesystems oder Buches,sondern um die innere Festlegung auf eine bestimmte Deutung jedereinzelnen Karte, die Sie bewusst gelernt und danach unterbewusst insMagische transformiert haben. Das ist der Schlüssel, weshalb ein großerTeil der Voraussagen unweigerlich eintrifft!Der heutige Mensch muss das eigene Innere neu erfahren, und dasäußere Tun ist der Vermittler zu einem Weg nach innen. Dies zeichnetwahre Esoterik aus, denn es handelt sich immer um einen inneren tiefenEigenweg. Wenn der Fragende schließlich seinen eigenen Weg durch dieKarten begreift und möglicherweise vorab annehmen kann, können ihnUnglück und Leid nicht aus dem inneren Gleichgewicht bringen. DasÜbersinnliche – was nur weitere Sinne als die üblichen meint, die wirnoch nicht allgemein anerkannt haben – und die menschliche Vernunftsind keine Widersprüche. Was uns in unserem Leben nützlich sein kannund funktioniert, sollte als Lebenshilfe willkommen sein.Wer Skat, die Königin aller Kartenspiele, als Lebenshilfe beherrscht,dem eröffnet sich ein Universum von Antworten, die immer neu zur Verfügung stehen, nämlich dann, wenn der Fragende sie braucht. Als Orakelist Skat eines der ältesten, einfachsten und aussagekräftigsten Spiele. Esbildet auch die Basis der beliebten Lenormandkarten. Man könnte sichalso gleich der Grundlage bedienen, oder?Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen: Tarot ist die tiefereAussage des Geschehens, fast schon tiefenpsychologisch einzuordnenund ein spiritueller Weg zu echter Selbsterkenntnis und Einweihung.Skat dem gegenüber ist eine profane alltägliche Aussage des Geschehens,die aber dennoch in vielen akuten Situationen rettender und hilfreicherist für den Fragenden als das Tarot. Das Kartenlegen mit Skat kannängstlich machen, weil es so direkt ist und jeder unmittelbar betroffenwird. Es geht um die wichtigen Dinge des normalen Menschen: Familie,13

Liebe, Geld, Gesundheit. Im Grunde geht es nur darum. Aber warumnicht?Mischen Sie mit, und Sie werden in der Zukunft alles auf die richtigenKarten setzen! Die Karten sind das Bilderbuch Ihres Unbewussten, dasSie nun aufmerksam ans Tageslicht holen: Gedanken, Gefühle, Situationen und die Lösungen Ihrer Probleme. Ihr Unbewusstes kann nichtsprechen, deshalb transportiert es seine Informationen durch bestimmte»Werkzeuge« wie zum Beispiel ein Kartensystem an die Oberfläche desBewusstseins, wo es endlich wahrgenommen werden kann. Die Informationen und Eindrücke, die täglich auf uns einströmen und nicht verarbeitet werden können, leben in der Tiefe unseres Wesens weiter undkönnen nur mit Hilfsmitteln aus diesen Bereichen auftauchen. Nachmeiner Erfahrung verdichten die Karten sich dann zu einem umfassenden Bild, das die Fragenden immer wieder erstaunt und von ihnen in derStimmigkeit bestätigt wird. Manchmal geht den Fragenden »ein plötz liches Licht« zu ihrer Gesamtsituation auf; in diesen Fällen hat sicher derPlanet Uranus seine Hand im Spiel. Nutzen Sie die Verbindungskette derKarten zu Ihrem Unterbewusstsein!Das Orakel in der PraxisDie Karten antworten nie mit Ja oder Nein. Manchmal schweigen siesogar, wenn alles beim alten bleibt und sich nichts verändert hat. DasSchweigen ist ein gutes Recht der Karten. Deshalb strapazieren Sie bittedie Karten nicht mit permanenten Legungen. Vielleicht sind Sie neugierig und möchten sich nur unterhalten? Das bringt nichts. Warten Sie ab,bis Sie das Gefühl haben, dass die Zeit reif für eine Antwort der Kartenzu einem bestimmten Problem ist.Stellen Sie dann nur eine einzige klare Frage, in Gedanken oder lautlesend von einem Blatt Papier zur Gedächtnishilfe. Die Frage sollte einfach und dennoch präzise sein, denn nur dann bekommen Sie auch eineeinfache und klare Antwort. Also bitte keine Fragen, die Kommata oderverschnörkelte Einschübe (also eigentlich zwei, drei Fragen gleichzeitig)haben, denn das verwirrt den unbewussten Antwortgeber. Besser ist es,14wenn Sie neue Legungen machen, die den Rest Ihrer Themen beantworten. Zu spezielle Fragen (Beispiel: Soll ich mir die roten Schuhe lieberbeim Bummel in der Stadt kaufen oder die im Katalog bestellen oderlieber online?) wären eine Überforderung. Dadurch frustrieren Sie Ihreneigenen inneren Ratgeber, der dann logischerweise in verwirrten Kartenantwortet.Wenn Sie also nun eine klare Formulierung gefunden haben, dannfangen Sie mit dem Mischen der Karten an. Beim Mischen sollten Siekeine unterschwelligen Ängste oder Gedanken hineinlegen, auch keineHoffnungen oder Wünsche. Das alles kann die Karten manipulieren, dasErgebnis wird dann genau das spiegeln. Kartenlegen ist kein Handwerk,sondern ein Geistwerk!Achten Sie also darauf, dass Sie sich beim Mischen neutral und geistig leer halten. Fokussieren Sie sich ausschließlich auf Ihre Frage! Mitwas für einem Kartendeck mischen Sie? Es sollten 32 ganz normale oderbesonders schöne Skatkarten sein. Manche mögen lieber das französischeBlatt, andere das deutsche. Beide bekommt man im Schreibwarenhandelfür weniger als Brotkosten. Und wieder andere suchen sich die benötigten Karten online aus den USA oder durchstöbern den Nachlass ihresGroßvaters.Gebrauchte Kartenspiele sind aber mit Vorsicht zu behandeln, dennihnen haftet der Glücksspielduft an, der sich aus anderen Gemütsverfassungen und geistigen Gesinnungen nährt als unser Bedürfnis nach persönlicher Selbsterkenntnis oder dringenden Antworten. Mit gebrauchtenKarten wurde gezockt, aufgetrumpft und vielleicht geschummelt. WennSie trotzdem gebrauchte verwenden möchten, dann müssen diese Kartenaufwendig durch eine intensive Räucherung und klärende Worte für eineNeutralisierung und zukünftige positive Absicht gereinigt werden, bevorSie jene das erste Mal benutzen. Meine Empfehlung wäre daher ein neuesKartenspiel! Aber hören Sie auf Ihre innere Stimme. Es wird dann sicherindividuell richtig sein.Was passiert, wenn Sie für jemand anderen die Karten legen wollen?Bevor die Karten gemischt werden, sollte man mit dem interessiertenMenschen ein kurzes Gespräch führen. Es ist notwendig, das Eis zu brechen und Vertrauen zu schaffen, denn ohne Vertrauen geht gar nichts.15

Das Kartenlegen wird sonst durch emotionale Blockaden erschwert unddas Ergebnis verfälscht. Die »Chemie« zwischen den Beteiligten mussalso stimmen, sonst kann man die Sitzung vergessen und geht lieberfreundlich auseinander.Falls die Beteiligten übereinstimmen, kommt eine harmonische Zusammenarbeit zustande, die wirklich bei jedem Kartenlegen wünschenswert ist, weil der/die Berater*in sonst eine falsche Richtung einschlägtund die Enttäuschung bei dem Fragenden hinterher groß sein könnte.Kartenlegen ist immer eine Interaktion und keine einseitige Geschichte.Natürlich muss der Fragende nicht vorher seine Lebensgeschichte erzählen oder seine Probleme offenbaren. Eine Zurückhaltung persönlicherInformationen ist durchaus sinnvoll, denn das Unbewusste im Fragendenund auch in dem/der Kartenleger*in hört sonst bereits vor der Legung,was erst einmal nicht gehört werden sollte. Aber eine Offenheit und Zusammenarbeit danach, also bei der Deutung der Karten, ist für eine guteSitzung unabdingbar.Als Fragender sollte man sagen, wenn etwas stimmig in der Karten legung ist, so dass das Problem offensichtlich wird und besprochen werden kann. Als Fragender kann man aber genauso gut kritisch bleiben,falls die Karten verwirrend sind oder eine falsche Aussage beinhalten.Kartenleger*Innen haben keine Garantie darauf, ihren Job immer gut zumachen – und sollten meiner Meinung nach erst bezahlt werden nacherbrachter und erfolgreicher Arbeit. Wer will schon die Katze im Sackkaufen?»Wer fragt, der mischt!« Es wird so lange schweigend gemischt, bis derFragende intuitiv das Gefühl hat, aufhören zu sollen. Keine Anspannungbeim Mischen, kein Stress, kein Telefon, keine Kinder, keine Gespräche.Es sollte immer die volle Aufmerksamkeit und Sammlung bei den Kartenliegen, während Sie verdeckt mischen und gleichzeitig konzentriert undentspannt an Ihre Frage denken!Fällt eine Karte beim Mischen heraus, ist sie wichtig, wird zur Seitegelegt und sollte später als Zusatzinformation gedeutet werden. Fallenmehrere Karten heraus, so mischen Sie diese bitte wieder hinein undmachen weiter. Dann werden die gemischten Karten auf den Tisch gelegt,den man vorher mit einem Seidentuch (bevorzugte Farbe: violett, dun16kelblau, schwarz oder weiß) oder einer speziellen großen Platte (kannman auch selbst anfertigen) belegt hat, um den Esstisch energetisch abzugrenzen. Die Tücher haben natürlich den Nachteil, dass sie währendder Auslage rutschen können. Die Kartenplatte hat den Nachteil, dass siemeistens zu sperrig ist, um sie zu anderen Interessenten mitzunehmen.Nun haben wir vor uns den Stapel, der von ihr oder von ihm mitder linken Hand zweimal nach rechts abgehoben wird, in der Weise,dass vom zweiten Stapel noch der dritte intuitiv abgehoben wird: 1-zu2-zu-3. Die drei Stapel werden nun so liegen gelassen und warten aufdie Deutung durch die Kartenleger*in. Die Karten sind beim Orakel ersteinmal verdeckt, das heißt, sie weisen mit dem Bild nach unten auf dieTischplatte. Nun haben wir drei Stapel, die die Grundlage aller rhythmischen Legungen im Sinne der dreifaltigen Großen Göttin bilden!Was ich damit sagen will, ist Folgendes: Es werden von links nachrechts immer diese drei Stapel reduziert, wenn man ein System auslegt.Zumindest in meinem Kartenlegeuniversum ist das so und hat sich vielfach bewährt. Wenn Sie aufgeregt sind, legen Sie einfach Ihre linke Handauf Ihre Brustmitte, das beruhigt und zentriert. Legen Sie für eine anderePerson, so können Sie der Person Ihre linke Hand mit der Handflächenach oben entgegenreichen. Der Fragende legt dann die Handfläche füreinen Augenblick auf Ihre. Dadurch kommt ein Moment der Stille undBesinnung in das Erlebnis.Wie auch immer Sie eine Sitzung machen, wichtig ist die relative Entspannung aller Personen beim Kartenlegen. Stellen Sie eine Tasse Kaffeeoder ein Glas Wein daneben und zünden Sie ein Räucherstäbchen odereine Duftlampe an. Das hilft, um eine gute Atmosphäre zu schaffen. Dasplappernde Ich soll schweigen und ein intuitives furchtloses Vertrauensoll die Führung übernehmen!Das Legesystem wähle ich anhand der Thematik, die der Fragendevorgibt, denn ob es sich um eine Deutung der allgemeinen Lebenssituation ohne eine bestimmte Frage handelt oder um eine spezielle Fragebezüglich des Berufes, der Liebesbeziehung oder wegen der Familie,sollte vor der Wahl des Systems klar sein. Das Legesystem impliziertbereits, wie ich die immer gleiche Karte in der Zusammenschau desSystems am besten deute.17

Dann werfe ich zuerst einen Blick auf die Hauptperson, die immer erz-Dame oder Herz-König ist. Wo steht diese Hauptkarte in welchenHZusammenhängen? Herz-Dame oder Herz-König sind die primären Personenkarten. Die sekundären Personenkarten sind Pik-Dame oder PikKönig, Kreuz-Dame oder Kreuz-König und Karo-Dame oder Karo-Königund die Buben. Um welche Personen es sich im Umkreis des Fragendenhandeln kann, lesen Sie bei den entsprechenden Bedeutungen. Jeder Nutzermeines Kartensystems wird im Laufe der Zeit und durch Übung selbst erkennen, um welche Personen es sich bei den sekundären Personenkartenhandelt! So gewinnt man einen guten Überblick, wer eigentlich mitspielt.Als Kartenleger*in erkläre ich nun dem Fragenden die primären undsekundären Bedeutungen jeder einzelnen Karte, wie sie mir spontan inden Sinn kommen. Die Deutung fängt sofort mit der Auslage an, dochsollte man nicht zu voreilig sein, bevor alle Karten ausgelegt sind. Denndas Thema kann sich noch ganz anders entwickeln. Um das zu vermeiden, können Sie natürlich erst alle Karten auslegen und nachdenken,bevor Sie eine Interpretation wagen. Ich denke, der Anfänger sollte eseher so machen, der Erfahrene kann sofort beginnen zu interpretieren.Im Kapitel »Die 32 Skatkarten mit Bedeutungen und Kombinationen«meint die primäre Bedeutung die wahrscheinliche und die sekundäreBedeutung die mögliche Voraussage. Danach erkläre ich die hauptsächlichen Kombinationen mit anderen Karten. Bei den Kombinationsmöglichkeiten gibt es manchmal in meiner Aufzählung einen Schrägstrich(zum Beispiel Herz-Dame/Herz-König), welcher besagt, dass es sich hierum eine Wahlmöglichkeit handelt, also um entweder/oder; es ist nureine der beiden Karten gemeint.Wichtiger als dieser kleine praktische Hinweis ist die gelernte unddanach intuitive (Hell-)Sicht im direkten Umfeld einer Personenkarte:Kombinationen sehen wir »möglicherweise« zur linken Seite, zur rechten Seite, darüber und darunter sowie in den diagonalen Karten! Es gibtalso acht Möglichkeiten der Aussage im direkten Umfeld, diese spiegelndie acht magischen Himmelsrichtungen, ausgehend vom Zentrum derPersonenkarte!Die Kombinationen sollten immer mit Fingerspitzengefühl erläutert werden, besonders dann, wenn es thematisch um Krankheiten oder18prickelnde Liebesbeziehungen geht. Als Hinweis auf eine Unehrlichkeitoder ein Geheimnis kann man nach der Hauptkarte einen Blick auf dieStellung der Herz-7 werfen, denn diese gibt hin und wieder eine Sofortanalyse des Problems.Sollte der/die Mantiker*in feststellen, dass der Fragende in den Bereichen Liebesbeziehung oder Gesundheit einen psychisch labilen Eindruck macht, dann können belastende Aussagen besser verschwiegenoder diplomatischer als sonst beschrieben werden. Probleme haben wiralle genug, und Orakel sollten niemanden in die Verzweiflung treiben.Das Ziel jeder Sitzung ist eine Stärkung der Persönlichkeit in RichtungKraft und Stabilität sowie Hoffnung und Vertrauen in den eigenen sinnvollen Weg, auch dann, wenn es sich um Krankheit oder ein Sterberisikohandelt.Wahre Lebenshilfe ist Hilfe zur Selbsthilfe! Insofern hat jeder »Wahrsager« immer die Verantwortung für das, was er sagt. Geistig verwirrteMenschen mit Wahnvorstellungen sollten nicht beraten werden. Verlassen Sie die Situation und verweisen Sie den Menschen höflich zumArzt. Pathologisch psychisch kranke Menschen sollen und dürfen Sienicht beraten, denn das Orakel würde denjenigen noch mehr verwirrenund lange nicht mehr loslassen. Es gibt zwar grundsätzlich keine Verantwortung für das Schicksal des anderen, aber jeder, der Karten legt,sollte empathisch fühlen, was sein Gegenüber hören und ertragen kann.Einen wichtigen Hinweis möchte ich an dieser Stelle noch geben: Fallsein Interessent versucht, die eigene Verantwortung durch das Kartenlegenan Sie abzugeben, um sich selbst weitgehend zu entlasten, dann ist derjenige nicht reif für ein unabhängiges Leben. Hüten Sie sich vor den Kindern im Erwachsenenkleid! Denn plötzlich macht man Sie als Kartenlegerin im Nachhinein für alles »Böse« verantwortlich, sozusagen durch dieHintertür. Sie sind dann eine Hexe/Hexer im negativen Sinne. Das mussman sich nicht antun. Wenn Sie sich also nicht deutlich abgrenzen undfreundlich distanzieren, schon während der ersten Sitzung, dann verlieren Sie sowohl Autorität als auch Souveränität und werden missbräuchlich in den Schicksalsso

Das Kartenlegen als Methode der Lebenshilfe 13 Das Orakel in der Praxis 14. Die 32 Skatkarten mit Bedeutungen und Kombinationen . Pik-Karten 23 Kreuz-Karten 47 Herz-Karten 75 Karo-Karten 103. Die Legesysteme. Das Gebäude des Ich 128 Der Hexenkreis 129 Der Jahreskreis 131 Das Schwert 132 Der Glücksbote 133 Die Große Tafel 135