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1. GESUNDHEITSBERICHT DER DHBW [email protected] T OUT!1. GESUNDHEITSBERICHT160503 Typo DHBW rz.indd 3DER DHBW STUTTGARTDezember 201604.05.16 10:42
1. GESUNDHEITSBERICHTDER DHBW STUTTGARTDezember 2016
IMPRESSUMGesundheitsfördernde DHBW StuttgartDuale Hochschule Baden-Württemberg StuttgartBaden-Wuerttemberg Cooperative State University StuttgartJägerstraße 5670174 : DHBW StuttgartRedaktion: Prof. Dr. med. Eva Hungerland, Dr. paed. Ulrike Landmann, Christoph WeißGestaltung: Petra KitaBildnachweis: BZgA, DHBW, DHBW Stuttgart, fotolia, ShutterstockAus Gründen der besseren Lesbarkeit ist mit der Bezeichnung DHBW Stuttgart jeweils auch der Campus Horb eingeschlossen. Um die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen zu vermeiden, sind mitBeschäftigten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DHBW Stuttgart Campus Horb gemeint. Sämtliche weiteren Personenbezeichnungen in männlicher Form gelten in der Regel ebenfalls für beiderlei Geschlecht bzw. es wirddie geschlechtsneutrale Formulierung verwendet.
4 // eitskreis Gesundheitsfördernde HochschuleAOKAllgemeine bund TarifunionBEMBetriebliches EingliederungsmanagementBGMBetriebliches szentrale für gesundheitliche AufklärungCHACorporate Health AwardDAKDAK-Gesundheit, Gesetzliche KrankenkasseDGBDeutscher GewerkschaftsbundDHBWDuale Hochschule SGMStudentisches echniker KrankenkasseZIKZentrum für Interkulturelle Kompetenz DHBW StuttgartDUALE HOCHSCHULE BADEN-WÜRTTEMBERG STUTTGART
ABBILDUNGSVERZEICHNIS // 5AbbildungsverzeichnisAbb. 1:Abb. 2:Abb. 3:Abb. 4:Abb. 5:Abb. 6:Abb. 7:Abb. 8:Abb. 9:Abb. 10:Abb. 11:Abb. 12:Abb. 13:Abb. 14:Abb. 15:Abb. 16:Abb. 17:Abb. 18:Prozesslinien 1 und 2 zur Einführungder Gesundheitsfördernden DHBWStuttgart. 25Teilnehmende Akteure im ArbeitskreisGesundheitsfördernde DHBW Stuttgart. 27Gesamtzahl an Hochschulsportkursender letzten Jahre. 31Neu gestaltete Icons für die Kategoriender Gesundheitsförderung der DHBW. 47Postkartenset in neuem(Kommunika tions-)Design. 47Post-its in der Hochschule angebrachtals kleine Denkanstöße zum Weltgesundheitstag. 49Leitfragen für die Fokusgruppe „Studen tisches Gesundheitsmanagement“. 61In diesen Situationen werden leistungs steigernde Substanzen eingenommen –im Vergleich Zahlen aus der bundesweiten H ISBUS Studie (Middendorf etal., 2012). 62In der Studie genannte Wünsche der Studierenden an die DHBW Stuttgart. 62Bewertungskriterien des CorporateHealth Awards 2015. 63Benchmark-Ergebnisse der DHBWStuttgart im Jahr 2015. 64Übersicht soziodemografischer- und Arbeitsunfähigkeitsdaten DHBWStuttgart. 65Gesamtkrankenstand in % 2011 – 2014DHBW Stuttgart. 66Arbeitsunfähigkeitstage nach Beamtenund Beschäftigtenstatus 2011 – 2014 . 66Durchschnittliche Dauer eines Arbeits unfähigkeitsfalles nach Alter2011 – 2014. 67Arbeitsunfähigkeitsfälle je Person2011 – 2014. 68Arbeitsunfähigkeitstage je Person2011 – 2014. 68Arbeitsunfähigkeitstage nach Falldauer2011 – 2014. 691. GESUNDHEITSBERICHT DER DHBW STUTTGARTAbb. 19: Übersicht soziodemografischer- undArbeitsunfähigkeitsdaten aus demTK-Bericht. 70Abb. 20: Gesamtkrankenstand derTK-versicherten Beschäftigten. 71Abb. 21: Arbeitsunfähigkeitsfälle jeVersichertenjahr der TK-Versicherten. 71Abb. 22: Arbeitsunfähigkeitstage jeVersichertenjahr der TK-Versicherten. 72Abb. 23: Durchschnittliche Falldauer je Arbeits unfähigkeitsfall der TK-Versicherten. 72Abb. 24: Übersicht soziodemografischer- und Arbeitsunfähigkeitsdaten aus demAOK-Bericht. 73Abb. 25: Gesamtkrankenstand der AOK-versicherten Beschäftigten in %. 73Abb. 26: Verteilung der Arbeitsunfähigkeitsfälle bezogen auf die Dauer eines Arbeits unfähikeitsfalles in %. 74Abb. 27: Verteilung der Arbeitsunfähigkeitstage bezogen auf die Dauer eines Arbeits unfähikeitsfalles in %. 75Abb. 28: Dokumentierte Unfälle 2013 – 2016. 76Abb. 29: Verteilung der Besucher nach Statusbzw. Geschlecht. 82Abb. 30: Zugehörigkeit der Besucher nachFakultät bzw. Campus. 82Abb. 31: Gesamtbeurteilung nach Schulnoten prinzip. 83Abb. 32: Gesamtbeurteilung Aktionstag nachdem Schulnotenprinzip. 89Abb. 33: Aktionstag – haben die Teilnehmenden zum Thema „Alkohol“Neues erfahren?. 90Abb. 34: Nachdenken über das künftigeVerhalten zum Alkoholkonsum. 90Abb. 35: Postkarte „Hilfe-Button“. 95Abb. 36: Zufriedenheit der Mitglieder desArbeits kreises GesundheitsförderndeDHBW Stuttgart (Juni 2016). 101
InhaltAbkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Abbildungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5EDITORIAL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Vorwort des Rektors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Resonanz der Hochschulleitung und der Studierenden vertretung . . . . . . . 12Resonanz der Projektverantwortlichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Erfolgsfaktor Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Zum Stand des Projekts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16STRUKTUR UND STRATEGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192.1 / Rahmenbedingungen und Projektziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212.2 / Zuständigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232.3 / Arbeitsweise einer Gesundheitsfördernden Hochschule . . . . . . . . . 242.4 / Vorgehensweise – Prozesslinien 1 und 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252.5 / Arbeitskreis Gesundheits fördernde DHBW Stuttgart . . . . . . . . . . . 272.6 / Studentisches Gesundheitsmanagement (SGM) –Referat Gesundheit StuV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292.7 / Hochschulsport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 312.8 / Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 332.9 / Krisenprävention . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 342.10 / Suchtprävention . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 352.11 / Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) . . . . . . . . . . . . . . 362.12 / Menschen mit Behinderung und chronischen Erkrankungen . . . . . 372.13 / Gesundheitsfördernde DHBW Stuttgart und externe Netzwerke . . 382.14 / Gesundheitsfördernde DHBW Stuttgart und interne Netzwerke . . . 402.15 / Finanzierung unterstützt durch Landesmittel undKooperationspartner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41KOMMUNIKATION UND MARKETING . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 453.1 / Website . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 473.2 / Neues Kommunikationskonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
ANALYSEN – INSTRUMENTE DER PROZESSLINIE 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 514.1 / Auswertung vorhandener Analysen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 534.2 / Auswertung projektspezifischer Analysen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 594.3 / Corporate Health Award (CHA) – Benchmark 2015 . . . . . . . . . . . . 634.4 / Auswertung von Arbeitsunfähigkeitsdaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 654.5 / Unfallstatistiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 764.6 / Zukünftige Analysen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77GESUNDHEITSFÖRDERNDE SOFORTMASSNAHMEN(QUICK WINS) GEMÄSS PROZESSLINIE 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 795.1 / DHBeWegt – Erster Gesundheitstag der DHBW Stuttgart . . . . . . . . 805.2 / Bewegte Pausen – Fit2Go . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 845.3 / Willkommenskultur für Beschäftigte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855.4 / Nikolausaktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 865.5 / Studieren und Arbeiten mit klarem Kopf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 875.6 / B2RUN und Stuttgartlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 925.7 / Installation Automatisierte Externe Defibrillatoren (AEDs) . . . . . . . 935.8 / Hilfe! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 955.9 / Studierende mit Mehrfachbelastung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 965.10 / Reisemedizinische Empfehlungen für Studierende . . . . . . . . . . . . . 97GESUNDHEITSFÖRDERNDE DHBW STUTTGART: AUSBLICK . . . . . . . . . . 99QUELLENVERZEICHNIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102ANHANG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1041/Mitgliederliste des Arbeitskreises Gesundheitsfördernde DHBWStuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1042/„Startschuss“ für den Arbeitskreis GesundheitsförderndeDHBW Stuttgart von Rektor Prof. Dr. Weber . . . . . . . . . . . . . . . . . 1053/Entwurf eines Leitbildes für die GesundheitsförderndeDHBW Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1064/Gesprächsleitfaden Explorationsgespräche . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1085/Programmflyer Gesundheitstag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1096/Evaluationsbogen Gesundheitstag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1107/Evaluationsbogen Aktionstag Alkohol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112
Als wichtigste bildungspolitische Institutionübernehmen Hochschulendie Ausbildung zukünftiger Führungskräfteund Ent scheidungsträgerinnenbeziehungsweise Entscheidungsträger. [ ]Hochschulen h aben das Potenzial, eingesundheits b ezogenes Bewusstsein heraus zubilden, was von den Absolventinnen und Absolventen in andere Gesellschafts bereiche hineingetragenwerden kann.(Hartman / Schluck / Sonntag, o. J.)
EDITORIAL
10DUALE HOCHSCHULE BADEN-WÜRTTEMBERG STUTTGART
EDITORIAL // 11Vorwort des RektorsIn den letzten Jahren sind die Anforderungen an Hochschulbeschäftigte undStudierende immer komplexer geworden. Steigende Studierenden zahlen undvolle Vorlesungspläne erhöhen den Druck auf Lehrende, Beschäftigte undStudierende gleichermaßen. Chronische Erkrankungen und psychische Belastungen treten immer häufiger auf und führen oft zu langen Ausfällen aus demStudium oder dem Arbeitsalltag. Gesundheitliche Vorsorge ist daher längstauch für Hochschulen zu einem wichtigen Thema geworden.Gesunde Studierende und Beschäftige sind allgemein glücklicher und motivierter und können mehr Leistungsbereitschaft zeigen. Das kommt nicht nurunmittelbar der Hochschule selbst und den Dualen Partnern zugute, sondernvor allem auch der Gesellschaft, in der wir gemeinsam leben: Studierende,die früh für das Thema „Gesundheit am Arbeitsplatz“ sensibilisiert werden,können im späteren Berufsleben davon profitieren und als Führungskräfte derZukunft sogar selbst über die Lebens- und Arbeitsbedingungen entscheiden.Wir tragen daher als Hochschule eine bildungspolitische Verantwortung, dieweit über die akute Abhilfe durch einzelne gesundheitsfördernde Maßnahmenhinausgeht.Mit dem Projekt „Gesundheitsfördernde Hochschule“ haben wir einen erstenSchritt in die richtige Richtung getan und aufgezeigt, wie wir durch gesundheitsfördernde Maßnahmen aktiv Einfluss auf die Gesundheit unserer Beschäftigten und Studierenden nehmen können. Der vorliegende Gesundheitsbericht soll als Arbeitsgrundlage für die Entwicklung bedarfsgerechter undfortwährender Strategien dienen, die dazu beitragen sollen, künftig eine gesunde Lebenswelt für alle Hochschulangehörigen zu schaffen.IhrProf. Dr. Joachim WeberRektor der DHBW Stuttgart1. GESUNDHEITSBERICHT DER DHBW STUTTGART
12 // EDITORIALResonanz der Hochschulleitung und der Studierenden vertretungDIPL.-VERW.WIRT (FH) DIETER RENZVERWALTUNGSDIREKTORGesundheit und Wohlbefinden sind ganz entscheidende Faktoren für motivierte undleistungsstarke Mitarbei terinnen und Mitarbeiter.Daher wollen auch wir die Gesundheit und das Wohl befinden unserer Beschäftigten gezielt fördern. Ein professionelles BetrieblichesGesundheitsmanagementist daher sowohl für die Beschäftigten und die Studierenden als auch fürdie Hochschule eine gewinnbringende Investitionin die Z ukunft.STUDIERENDENVERTRETUNG„Gesundheit ist die erste Pflichtim Leben.“ (Oscar Wilde 1895)Bereits Oscar Wilde benennt diehohe Bedeutung der Gesundheitim Leben eines Menschen. Auchbei Studierenden rückt das Bewusstsein für Gesundheit immermehr in den Fokus, egal, ob essich hierbei um das Ausprobierenneuer Ernährungstrends, denregelmäßigen Gang zu Sport- bzw. Fitnessangebotenoder einen entspannenden C afébesuch handelt. Sieüberlegen, wie sie einen Ausgleich zum Alltag schaffen und ihre Gesundheit präventiv positiv beeinflussen können. Unser Ziel ist es daher, die Studierenden der DHBW Stuttgart und ihrem Campus Horbhierbei zu unterstützen und ihnen das Thema Gesundheit mit all seinen Facetten näher zu bringen.PROF. DR. HARTMUTH DIERYLEITUNG CAMPUS HORBGesundheitsförderung istgrundsätzlich für jedes Unternehmen von hoherBedeutung. Dies gilt uneingeschränkt auch für dieDHBW Stuttgart und ihrenCampus Horb, in der einGroßteil der Aufgaben Büround damit sitzende Tätigkeiten sind. Bereits durch ein fache Übungen am Arbeitsplatz kann ein wirkungs vollerBeitrag zum Erhalt der eigenen Leistungsfähigkeiterzielt werden. Für die wichtige Zielgruppe Studierende können Angebote des Hochschulsportsein idealer Ausgleich für Studien- und Arbeits alltag sein. Gesundheitsförderung ist ein sinn voller Bestandteil einer modernen Arbeitswelt,nach wie vor soll der Mensch im Mittelpunkt derTätigkeiten stehen.DUALE HOCHSCHULE BADEN-WÜRTTEMBERG STUTTGART
EDITORIAL // 13Resonanz der ProjektverantwortlichenPROF. DR. MED. EVA HUNGERLANDWISSENSCHAFTLICHE PROJEKTLEITUNGEine Hochschule im Wandel – so könnte man dieLage der letzten Jahre der DHBW und die Verfasstheit des näheren Umfelds charakterisieren:2009 wurde der Wechsel von der Berufsakademie zur Hochschule voll zogen, „Bologna“ wurde umgesetzt, dieStudieren den zahlen steigen anhaltend,das Master-Studium wird ausgebautu. v. a. m. Für Leitung, Beschäftigte undStudierende bedeutet dies stetige Neuerungen, die organisiert und mitgetragen sein wollen. Eine wesentliche Ressource dafür ist eine intakte und deshalb belastbare physiologische undpsychische Konstitution. Das ProjektGesundheitsfördernde DHBW Stuttgart verfolgtdas Ziel, gesunde Lern- und Arbeitsbedingungenfür die Studierenden und Beschäftigten zu schaffen. Der Einbezug der Zielgruppen in das Projekt,der Versuch die Trennung zwischen „Aktivisten“und „Adressaten“ zu überwinden, macht die Aufgabe ebenso herausfordernd wie spannend.DR. PAED. ULRIKE LANDMANNPROJEKTKOORDINATORINDas Projekt Gesundheitsfördernde DHBW Stuttgart bietet die Möglichkeit, Studierende und Beschäftigte dort zu erreichen, wo sie besondersviel Zeit verbringen: direkt am Arbeits- und Lernort. Dadurch können auch diejenigen angesprochen werden, die sonst nur schwer für das ThemaGesundheit zu gewinnen sind.Durch die Partizipation aller Statusgruppen konnten bereits im Projektzeitraum einige gesundheitsrelevante Bedingungen des Settings Hoch-1. GESUNDHEITSBERICHT DER DHBW STUTTGARTschule in unterschiedlichen Bereichen erforschtwerden. Dies ist die Voraussetzung, um künftigeine passgenaue strukturelle und individuelleGesundheitsförderung in der Lebenswelt Hochschule zu implementieren.v. l.: Christoph Weiß, Dr. paed. Ulrike Landmann, Prof. Dr. med. Eva HungerlandCHRISTOPH WEISSPROJEKTKOORDINATORDie Voraussetzungen für den Start eines umfassenden Gesundheitsmanagementsystems an derDHBW Anfang 2015 waren eine Herausforderung:21 unterschiedliche Standorte an der Studien akademie Stuttgart und am Campus Horb; Per sonalentwicklung, Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin sind noch nicht soweit etabliert, dass einestabile Vernetzung mit dem Projekt Gesundheitsförderung stattfinden könnte.Dennoch ist es in nur zwei Jahren gelungen, wesentliche Grundlagen für professionelle Gesundheitsförderung der Zukunft zu schaffen und diePotenziale für genau diese Vernetzung der Themen aufzuzeigen. Jetzt heißt es „dran bleiben“und die Gesundheitsförderung vom Projekt ineinen festen Bestandteil der DHBW Stuttgart zuverwandeln.
14 // EDITORIALGesundheitsförderndeDHBW StuttgartAuftragThemenStrukturen und AkteureStabsstelleArbeitskreisMitglieder im ArbeitskreisAK-Sitzungen in 2 JahrenArbeitsgruppenIdeenLangfristiger Aufbau eines professionellenGesundheitsmanagementsNicht nur deshalb „Super, dassStudierende soeinbezogenwerden!“Eine Teilnehmer in an einer FokusgruppeMaßnahmenuvm.DefisKrisenhilfeErste HilfeAktionswocheAlkoholB2RUN„Studentisches klung des Krankenstandes der Mitarbeiter/innenGesundheitstag 2016Zielvereinbarung4 hochkarätige Referenten 1000 BesucherGesamtbeurteilung der Besucher16 xAussteller/Aktionen Einrichtung Projektstelle BGMPilotstandort Stuttgart Erstellung eines erstenGesundheitsberichtes Einrichtung einerInformationsplattform Planung und Umsetzung einesGesundheitstagesIm November rag bewilligtRe-Start ArbeitskreisGesundheitsförderndeDHBW Stuttgart2016Kick-off Fit2Go1. Gesundheits1. GesundheitstagberichtFokusgruppen usrichtung„ZielgruppenspezifischeAusrichtung Fachtag für ochschulenStartArbeitsschutzausschussStart Arbeitsgruppen „Fit2Go“ und„Gesundheitstag“LaunchWebsiteDUALE HOCHSCHULE BADEN-WÜRTTEMBERG STUTTGART
EDITORIAL // 15Erfolgsfaktor GesundheitMotivierte, leistungsfähige und gesunde Studierende und Beschäftigte sind eine zentrale Ressource unserer Hochschule. Dementsprechend istdie DHBW Stuttgart als Lebens- und Arbeitsweltauch für die Gesundheit ihrer Studierenden undBeschäftigten verantwortlich. Dies korrespondiertmit der Idee der „Health Promoting Universities“,wie sie bereits 1997 von der Weltgesundheits organisation (WHO) gefordert und in der Folge europaweit an vielen Hochschulen umgesetztwurde. Zudem ist die Gruppe der Studierendenim seit Januar 2016 geltenden Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention(Präventionsgesetz – PrävG) direkt verankert.Der vorliegende Bericht ist der erste seiner Art ander DHBW Stuttgart und soll den Auftakt für einelangfristige Gesundheitsberichterstattung* derHochschule bilden. Neuauflagen in periodischenAbständen ermöglichen einen Längsschnitt derGesundheitsberichte, der als Steuerungsinstrument für die bedarfsorientierte Ausrichtung wirksam eingesetzt werden könnte. Der Bericht dientzudem als abschließender Projektbericht überden Projektzeitraum 2015 – 2016.Also sollte Gesundheitsförderung auf allen Ebenen unserer Hochschule als dynamische Querschnittsaufgabe stattfinden. In diesem Sinnestartete das 2-Jahres-Projekt „Gesundheits fördernde DHBW Stuttgart“ am 01.01.2015.Dieser Gesundheitsbericht der DHBW Stuttgartgibt Auskunft über Struktur und Vorgehensweise der Gesundheitsförderung, bezieht dabei insbesondere die organisato rischen Rahmenbedingungen mit ein, dokumentiert die Analyseergebnisse, die ausschlaggebend für die durchgeführtenMaßnahmen sind und formuliert Themenfelder, die zukünftig an Relevanz gewinnen werden.* „Gesundheitsberichterstattung (GBE) informiert maßnahmenorientiert über gesundheitsrelevante Themen und liefertso [ ] fundierte Informationen als Grundlage für [.] Diskussionen und Entscheidungen. Das Themenspektrum der GBEumfasst dabei alle wichtigen Bereiche der Gesundheit.“ (Ziese/Trojan, 2015)1. GESUNDHEITSBERICHT DER DHBW STUTTGART
16 // EDITORIALZum Stand des ProjektsSeit Anfang 2015 wird an der DHBW Stuttgart eingesundheitsförderndes System aufgebaut. Damitwird ein Prozess initiiert, der die DHBW StuttgartSchritt für Schritt als gesundheitsfördernde Hochschule positioniert. Strukturen werden geschaffen, gesundheitliche Belastungen und Ressourcenanalysiert, um daraus Maßnahmen zu entwickelnund in die Wege zu leiten. Den aktuellen Zwischenstand dieses Prozesses beschreibt dieserGesundheitsbericht.WER IST DIE ZIELGRUPPE?Studierende und Beschäftigte der DHBW.Konkret bedeutet dies, dass 8.272 Studierendeund 420 Beschäftigte (Stand Oktober 2016) derDHBW Stuttgart und Campus Horb von demneuen gesundheitsfördernden System profitierensollen und dessen Entwicklung mitgestalten.WER MANAGT DIE UMSETZUNG DERGESUNDHEITSFÖRDERUNG?Gesundheitsförderung hat die Stärkung der Gesundheitder Menschen zum Ziel. Zentral dabei ist die Einbindung der Zielgruppe (Studierende, Beschäftigte, Professoren) in die gesundheitsförder liche Gestaltungihrer Lebensbedingungen (Hochschule).Verantwortlich für die koordinierte Umsetzungdes Projekts sind zwei Koordinatoren. Diese werden unterstützt von der wissenschaftlichenLeitung und dem Arbeitskreis Gesundheits fördernde DHBW Stuttgart. Von Seiten der Studierenden wird das Projekt vom „Referat Gesundheit der Studierendenvertretung Stuttgart“ mitgetragen.Gesundheitsmanagement konzentriert sich auf dieplanvolle Gestaltung der Rahmenbedingungen, Strukturen und Prozesse mit dem Ziel der gesundheits förderlichen Gestaltung der Arbeit und Organisation.Dadurch soll die Zielgruppe zu gesundheitsförder lichem Verhalten befähigt werden (nach Badura, 2006). „Neuere Literatur [sieht] Gesundheitsmanagement alsden übergeordneten Begriff, der zusätzlich die Orientierung am Markt, die ökonomische Bedarfssicherungund strategische Betriebsziele in den Blick nimmt.“(aus duz SPECIAL, 2013)WORAN ORIENTIERT SICH DIE ARBEITSWEISE?Die Gütekriterien des bundesweiten Arbeitskreises Gesundheitsfördernde Hochschulen sind fürdie theoretischen und praktischen Maßnahmenund Prozesse handlungsleitend (vgl. Kap. 2.3, S. 24).Wir wollen „Beteiligung leben“ und die Weisheitund Kreativität jener Menschen nutzen, für diedas System gedacht ist: Studierende, Beschäftigteund Professorinnen sowie Professoren der DHBW Stuttgart.„GESUNDHEITSFÖRDERUNG“ UND„GESUNDHEITSMANAGEMENT“„Letztlich verfolgen beide Strategien ein zielorien tiertes, planvolles und sich in die hochschul bezogenenStrukturen und Prozesse integrierendes Vorgehen.“(Seibold et al., 2010)DUALE HOCHSCHULE BADEN-WÜRTTEMBERG STUTTGART
EDITORIAL // 171. GESUNDHEITSBERICHT DER DHBW STUTTGART
STRUKTUR UND STRATEGIE
20 // STRUKTUR UND STRATEGIEDie Hochschulen stehen in zunehmendemWettbewerb untereinander – in Deutschland und weltweit. Sie sind bemüht, klare Profileund Schwerpunkte zu entwickeln und eine entsprechende Gesamtstrategie für ihre weitere Entwicklung zu erarbeiten. [ ] Durch eine durchdachteund von der gesamten Hochschule getragene Organisation der Gesundheitsförderung können dasEine nachhaltige Strategie gestattet es, Gesundheitsförderung als Erfolgsmerkmal in der bundesweiten Konkurrenz der Hochschulen zu implementieren. Mit Projektbeginn 2015 werden deshalb bereits existierende interne und externeStrukturen untersucht, um daraus passgenaueStrategien für den Projektaufbau über die Laufzeitund darüber hinaus zu schaffen.Wohlbefinden, die Leistungsfähigkeit und -bereitschaft sowie die Kreativität der Hochschulmitglieder und damit der wichtigsten Ressource derHochschulen bewahrt werden. Aspekte und Maßnahmen der Gesundheitsförderung sind somitzweifelsohne wichtige Bausteine für die Zukunftsfähigkeit einer Hochschule.Zum zweiten ermöglicht es der von Beginn anbetriebene Erfahrungsaustausch mit Kollegen desArbeitskreises Gesundheitsfördernde DHBW Stutt gart (vgl. Kap. 2.5, S. 27), eine geeignete Vorgehensweise für die DHBW Stuttgart zu entwickeln,ohne „das Rad neu erfinden“ zu müssen.DR. THOMAS KATHÖFER, GENERALSEKRETÄR DER HOCH SCHULREKTORENKONFERENZ (2013)DUALE HOCHSCHULE BADEN-WÜRTTEMBERG STUTTGART
STRUKTUR UND STRATEGIE // 212.1 / Rahmenbedingungen und ProjektzieleIm Zeitraum von Anfang 2015 bis Ende 2016 werden die personellen und finanziellen Ressourcenfür die Gesundheitsfördernde DHBW StuttgartBETRIEBLICHESGESUNDHEITS MANAGEMENTbereitgestellt. Das Projekt ist als Stabsstelle demRektor zugeordnet; für den Projektzeitraum werden folgende Zielvereinbarungen getroffen.GESUNDE HOCHSCHULEStrategisches ZielEinführung eines BGM, Umsetzung koordinieren, Zusammenführung und Ver netzung schon bestehender Maßnahmen (z. B. Audit familiengerechte Hochschule, Diversity, BEM, Hochschulsport, Arbeitssicherheit, usw.). VerbesserungArbeits- und Gesundheitsschutz.Operatives ZielErhaltung und Förderung der Leistungsfähigkeit und Motivation der Beschäftigten. Die Stelleninhaber unterstützen mit dem Gesamtprojekt die DHBWdabei, sich als Gesundheitsfördernde Hochschule zu positionieren und einGesundheits management aufzubauen.ErläuterungGesundheitsförderung gehört heute klar zu den Aufgaben einer Hochschule.Die DHBW Stuttgart hat hierzu bereits einiges installiert, dieses allerdingsnicht koordiniert. Wichtige Bereiche des Arbeits- und Gesundheitsschutzessind zudem bislang nicht erfüllt (z. B. Gefährdungsanalysen, Suchtprävention,Fehlzeitenanalyse). Über die Stelle im BGM kann ein Gesundheitsmanagementetabliert werden.StrategieStandort Stuttgart als Pilotprojekt für den Aufbau eines Gesundheitsmanagements. Steigerung der Attraktivität der DHBW Stuttgart als Arbeitgeber undHochschule (HS). Positionierung der DHBW als Gesundheitsfördernde HS inKonkurrenz zu anderen Hochschulen sowie gegenüber den Ausbildungsunternehmen.Kennzahl(en)Erstellung eines Gesundheitsberichtes mit Erhebung von Fehlzeiten, Auswertungder BEMs, Analyse der bisherigen gesundheitsfördernden Aktivitäten der Hochschule sowie der Maßnahmen im Arbeits- und Gesundheitsschutz, Auswertungbisheriger Befragungen von Beschäftigten, u. a. daraus Ableitung von Bedarfenund notwendiger Handlungsweisen, die nach einem entsprechenden Zeitraumevaluiert werden können.1. GESUNDHEITSBERICHT DER DHBW STUTTGART
22 // STRUKTUR UND STRATEGIEMaßnahme(n)1. Einrichtung einer 100 % Projektstelle TV-L E 13 BGM Pilotstandort Stuttgart.2. Erstellung eines ersten Gesundheitsberichtes DHBW Stuttgart.3. Einrichtung einer Informationsplattform zu bisherigen und zukünftigenMaßnahmen der Gesundheitsförderung und des ArbeitsschutzesDHBW Stuttgart.4. Planung und Umsetzung eines Gesundheitstages DHBW Standort Stuttgart.LaufzeitEnde 2014 – Ende 2016 (2 Jahre)Evaluationstermine15.01.2015 (Stichtag 31.12.2014)15.07.2015 (Stichtag 30.06.2015)15.01.2016 (Stichtag 31.12.2015)15.07.2016 (Stichtag 30.06.2016)20.01.2017 (Stichtag 31.12.2016)Während der Erstellung dieses Berichtes ist die Entwicklung der Maßnahmen gemäßZielver einbarung folgendermaßen fortgeschritten:1.Einrichtung einer 100 % Projektstelle TV-L E 13 BGM Pilotstandort Stuttgart.[Status: Frist ist eingehalten worden bereits zu 100 % erfüllt]2.Erstellung eines ersten Gesundheitsberichtes DHBW Stuttgart.[Status: sollten Sie einen gedruckten Gesundheitsbericht in Händen halten oderauf dem Bildschirm vor sich haben, dann wäre dieser Punkt zu 100 % erfüllt]3.Einrichtung einer Informationsplattform zu bisherigen und zukünftigen Maßnahmen derGesundheits förderung und des Arbeitsschutzes DHBW Stuttgart.[Status: Frist ist eingehalten worden bereits zu 100 % erfüllt]4.Planung und Umsetzung eines Gesundheitstages DHBW Standort Stuttgart.[Status: Frist ist eingehalten worden bereits zu 100 % erfüllt]DUALE HOCHSCHULE BADEN-WÜRTTEMBERG STUTTGART
STRUKTUR UND STRATEGIE // 232.2 / ZuständigkeitenDie Etablierung einer gesundheitsförderlichenHochschule ist ohne die Hochschulleitung nichtrealisierbar. Sie stellt die notwendigen Ressourcen zur Verfügung, gestaltet Arbeits- und Organisationsprozesse und trägt zudem entscheidendzur gesundheitsförderlichen Führungs- und Hochschulkultur bei.1. GESUNDHEITSBERICHT DER DHBW STUTTGARTDie Koordinatoren, Dr. paed. Ulrike Landmannund Christoph Weiß, sowie die wissenschaftlicheLeiterin des Projekts, Prof. Dr. med. Eva Hungerland, sind für die gesamtkonzeptionelle Grundausrichtung und für die interne und externe Vernetzung verantwortlich. In enger Abstimmungund Zusammenarbeit mit der Hochschulleitung,dem Arbeitskreis Gesundheitsfördernde DHBWStuttgart (vgl. Kap. 2.5, S. 27) und den Arbeitsgruppen steht die Bündelung von Kompetenzen,Vorschlägen und Aktionen im Vordergrund derArbeit der Koo
DAK DAK-Gesundheit, Gesetzliche Krankenkasse DGB Deutscher Gewerkschaftsbund DHBW Duale Hochschule Baden-Württemberg FH Fachhochschule GM Gesundheitsmanagement HS Hochschule LV Landesverwaltung PR Personalrat SGM Studentisches Gesundheitsmanagement StuV Studiere