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GrundlagenDer AktionärEin Aktionär ist der Inhaber von Aktien einer Aktiengesellschaft. Dadurch wird er zumMiteigentümer des Unternehmens und hat die Möglichkeit in begrenztem Maße Ein uss aufUnternehmensentscheidungen zu nehmen (siehe §118 Aktiengesetz).Die AGUnter einer Aktiengesellschaft versteht man ein Unternehmen, das einen Teil des Eigenkapitalsdurch die Ausgabe von Aktien erhalten hat. In Deutschland gibt es rund 12.000Aktiengesellschaften. Nur etwa 800 dieser Gesellschaften sind Börsennotiert. Das heißt nur andiesen Gesellschaften kann sich jedermann beteiligen, indem er deren Aktien an einer Börseerwirbt.Haben die Aktionäre ihre Einlage vollständig in die Gesellschaft eingezahlt, haftet nur noch die AGmit ihrem Eigenkapital für ihre Verbindlichkeiten.Um Aktien an einer Börse zu handeln, ist es notwendig, dass die AG zunächst den Prozess desBörsengangs durchläuft. Dazu ist die Erfüllung gesetzlich festgelegter Voraussetzungen nötig. DieAG ist z.B. dazu verp ichtet, den Anlegern einen Einblick in die nanzielle Situation desUnternehmens zu gewähren. Dadurch können die Anleger besser einschätzen, wie risikoreich dieInvestition ist.Eine AG hat drei Organe: den Vorstand, die Aktionärsversammlung (Hauptversammlung) und denAufsichtsrat.Der Vorstand leitet das operative Geschäft der Aktiengesellschaft. Zu seinen Aufgaben gehörtunter anderem die gerichtliche und außergerichtliche Vertretung des Unternehmens sowie eineinnerbetriebliche Leitungsmacht.Der Aufsichtsrat ist das Kontrollorgan der Aktiengesellschaft. Seine wichtigsten Aufgabenbestehen in der Wahl, Überwachung und gegebenenfalls Abberufung des Vorstands sowie derBestellung des Abschlussprüfers für den Jahres- und Konzernabschluss.Die Hauptversammlung besteht aus sämtlichen Aktionären und ndet (mindestens) einmal imJahr statt. Sie bestellt die Mitglieder des Aufsichtsrates und beschließt über dieErgebnisverwendung, entlastet den Vorstand und den Aufsichtsrat und entscheidet unter anderemüber Satzungsänderungen (§119 Aktiengesetz).Durch die gesetzlichen Verp ichtungen ist die Verwaltung einer AG meistens sehr aufwendig undkostspielig. Deshalb hat die Aktiengesetzesnovelle 1994 die neue Erscheinungsform „Kleine AG“eingeführt. Diese ist eine vereinfachte Form der AG speziell für kleine und mittelständischeUnternehmen. Diese müssen nicht börsennotiert sein, haben jedoch die Möglichkeit diesirgendwann nachzuholen. Zur Gründung reicht eine Person, damit ist man als Existenzgründerzugleich Aktionär und Vorstand. Wie bei der regulären AG gilt ein Mindestgrundkapitalvon 50.000 , welches in Aktien mit einem Mindestnennbetrag von 1 zerlegt wird. FürExistenzgründer ist oftmals das Aufbringen des Grundkapitals, trotz aller formellenErleichterungen, immer noch eine große Herausforderung.Ein großer Vorteil einer AG ist, dass die Anteile an dieser Gesellschaft über eine Börse vieleinfacher gehandelt werden können als Anteile an einer GmbH oder KG.fln i h r i i fifin ffh r flfls Die AktieAktien sind Anteil scheine an einem Unte ne men. Dem Aktionär gehört also ein Teil desUnternehmens, in das er investiert hat. Deshalb ist er innerhalb des Unte ne mens stimmberechtigt und erhält als Anteilseigner in der Regel eine Gewin bete l gung (Div de de). Der Werteiner Aktie wird durch Angebot und Nachfrage auf dem jeweiligen Marktsegment bestimmt. In denletzten Jahrzehnten haben Aktien zu den Geldanlagen mit den höchsten Renditen gezählt.Auf der anderen Seite besteht für den Aktionär aber auch das Risiko, dass die AG insolvent wird.Dann hat er meistens sein gesamtes Geld verloren (siehe z.B. Wirecard).

Die AnleiheAnleger leihen Staaten oder Unternehmen für einen begrenzten Zeitraum Geld. Dieser Kredit heißtAnleihe. Im Gegensatz zur Aktie stellt eine Anleihe Fremdkapital dar und ist im Konkursfall bessergestellt als die Aktie. Wenn man eine A leihe kauft, dann gibt man dem Herau geber der A leihe,auch Emittent genannt, einen Kr dit für eine b stimmte Lau zeit. Dafür erhält der Anleger alsGege leistung Zi sen und in der Regel am Ende der Lau zeit sein Kap tal zurück. Eine Anleihe istpri z piell eine recht s ch re Gel anlage. Kur ve ä d rungen fallen no male weise e he lichmod rater aus als bei Aktien. Ob eine Anleihe ein konservatives oder ein hochspekulativesInvestment ist, hängt in erster Linie von der Kreditwürdigkeit (Bonität) desjenigen ab, der dieAnleihe herausgegeben hat und zurückzahlen muss (Emittent).Die Bonität beschreibt die Wahrscheinlichkeit, mit der der Schuldner seinen Kredit zurückzahlenkann. Hat der Emittent eine gute Bonität, kann man sich als Anleihekäufer meist entspanntzurücklehnen, weil man davon ausgehen kann, dass man sein Geld wieder zurück erhält.Andererseits erhält man meist auch niedrigere Zinsen.In der Regel erkennt man anhand der Höhe der Zinszahlungen, wie sicher oder spekulativ eineAnleihe ist. Es gilt die Faustregel: Je höher die Zinsen, desto riskanter das Investment.Vorsicht: Die Zinszahlungen der Anleihe ist etwas anderes als die Rendite einer Aktie. Die Höheder Zinszahlungen stehen nämlich von vornherein fest (sog. Couponzahlungen), während dieRendite mit dem Börsenkurs der Aktie schwankt.Der FondsEin Fonds ist eine Zusammenstellung von unterschiedlichen Wertpapieren (in der Regel Aktienund Anleihen). Das gesamte Fondsvermögen wird aufgeteilt in einzelne kleine Anteile. Als Anlegerhat man nun die Möglichkeit, so viele kleine Anteile zu kaufen wie man möchte. Jeder Anteilbesteht also aus einem Bruchstück sämtlicher Aktien / Anleihen, aus denen der Fonds besteht.Am bekanntesten ist der Aktienfonds. Dieser bündelt ausschließlich verschiedeneUnternehmensanteile. Fällt die Aktie eines Unternehmens, in das der Fonds investiert hat, gleichtwomöglich der Kursanstieg einer anderen Gesellschaft den Verlust aus. Gegenüber einzelnerAktien ist das Verlustrisiko aufgrund der breiten Streuung deshalb deutlich geringer.Aktienfonds lassen sich grundsätzlich in aktive und passive Fonds einteilen. Bei aktiv gemanagtenFonds steuert ein Fondsmanager die Anlagestrategie. Bei passiven Fonds entscheidet statt einesFondsmanagers ein Computeralgorithmus über die Zusammenstellung des Aktien-Korbes.n b r s r r a t i r t f f e n r e s n e d o h e i r n n n e r k a t n i e o fin ff r Das DepotUm mit dem Börse handel beginnen zu können, benötigt man ein Wer p pie depot. Das kann miteinem Ban konto ve gleic en werden, nur verwahrt man hier kein Geld, sondern die gekauftenAktien, Anleihen oder Fondsanteile.Ein Wer p pie d pot kann bei einer Bank vor Ort, einer Direk bank oder bei einem Online-Brokere ö net werden.Bei einer lokalen Bank fallen manchmal Kosten für das Depot an, auch wenn gar nicht gehandeltwird. Deshalb sind O line-Br ker beliebt. Sie haben den Vorteil, dass keine Gebühren für dieKont führung erhoben werden, jedoch muss man sich hier erst registrieren und sein Depotveri zieren lassen. Bei einer normalen Hausbank ist das nicht nötig, da diese bereits über allerelevanten Informationen verfügt.Für Orders, also für den Kauf und Verkauf von Aktien und anderen Wertpapieren, fallenverschiedene Gebühren an. Neben Börsengebühren, die vom gewählten Handelsplatz (BörseFrankfurt, Börse Stuttgart, .) erhoben werden, berechnet sich auch die Depotbank einen Betragfür jede Order, die sogenannte Orderprovision. Bei den Gebühren gibt es zwischen den einzelnenBanken und den einzelnen Börsen enorme Preisunterschiede. Ein Vergleich lohnt sich hier injedem Fall.

Der AktienkaufWenn man sich für ein Depot bei einer Bank und für eine Aktie oder ein anderes Wertpapierentschieden hat, tätigt man den Auftrag zum Kauf persönlich oder über einen Berater bei derBank.Bei Online-Brokern oder Direktbanken ist man selbst gefragt und führt die Wertpapierorder onlinedurch. Dazu stellt man einfach in der Ordermaske eines Brokers eine Preisanfrage für einebestimmte Anzahl an Aktien. Daraufhin erhält man einen unverbindlichen Kauf- oderVerkaufspreis.Da sich die Börsenkurse sekündlich ändern hat man nur wenig Zeit sich für das Angebot zuentscheiden und muss gegebenenfalls eine neue Preisanfrage stellen. Damit der Brooker weiß,welches Wertpapier man genau kaufen möchte, muss man zusätzlich die Wertpapierkennnummerdes gewünschten Wertpapiers in die Ordermaske eingeben. Eine Wertpapierkennnummer wirdimmer nur einmal vergeben, eine Verwechslung mit anderen Wertpapieren kann somitausgeschlossen werde.Auf einen Blick:- Ein Aktionär ist der Inhaber einer Aktie und somit der Miteigentümer einer AG.- Eine AG ist ein Unternehmen, das einen Teil seines Eigenkapitals durch den Börsengangerhalten hat.- Mit dem Kauf einer Aktie werden Aktionäre an den zukünftigen Unternehmensgewinnenbeteiligt.- Die jährliche Gewinnbeteiligung die von der AG an die Aktionäre ausgeschüttet wird nennt manDividende.- Bei einer Anleihe leiht der Anleger dem Emittenten für einen bestimmten Zeitraum Geld underhält dafür Zinsen.- Bei einem Fonds beteiligt man sich an einem Wertpapierbündel, das von einem Fondsmanagerzusammengestellt und verwaltet wird.- In einem Depot werden die Wertpapiere des Anlegers verwahrt.

Die Börse stellt einen organisierten Markt dar, an dem Marktteilnehmer Wertpapiere kaufen undverkaufen. Hier werden Angebot und Nachfrage zusammengeführt.Der BeginnAls der Mensch noch alles selber hergestellt hat, was er zum Leben brauchte, benötigte er keineHandelsplätze. Dies änderte sich jedoch mit der Entstehung von Städten, durch die Arbeitsteilungund verstärkte sich zur Zeit des Kolonialismus. Auf ö entlichen Marktplätzen trafen sich Bürger,Geldwechsler, Kau eute und Händler, um Geschäfte abzuschließen. Im Laufe der Zeit nahm dieAnzahl der Marktteilnehmer zu und auch das Handelsvolumen stieg an.Die erste Aktiengesellschaft war die Niederländische Ostindien-Kompanie, die am 20. März 1602gegründet wurde. Die Geschäftsidee der frühen Unternehmer war es, Gewürze, Tee, Seide undPorzellan aus China zu importieren. Da der Importhandel vor mehr als 400 Jahren eine großeHerausforderung darstellte, waren hohe nanzielle Mittel notwendig. Die Seefahrt war kostspielig,gefährlich und dauerte lange an. Um das nanzieren zu können legten die Kau eute ihr gesamtesGeld zusammen und investierten in die Ostindien-Kompanie, die dann die Handelsreisennanzierte und durchführte.Erreicht das Schi seinen Heimathafen mit der importierten Ware, erhielten die Geldgeber IhrenAnteil zurück plus einer Beteiligung am Gewinn. Jedoch war das Risiko einer solchen Investitionhoch, denn manche Schi e gerieten in Seenot oder wurden von Piraten überfallen. In solchenFällen war das Geld natürlich weg. Die Verluste aus den gescheiterten Reisen konnten aber durchdie enormen Gewinne aus den erfolgreichen Reisen deutlich überkompensiert werden.Im Laufe des 19. Jahrhunderts, zur Zeit der Industrialisierung, begann dann die große Zeit derAktiengesellschaften. In Amerika konnten so zum Beispiel die Eisenbahnlinien aufgebaut werden,eine enorme Investition, die zu dieser Zeit kein Millionär oder König alleine hätte nanzierenkönnen.Seitdem hat sich die Börse selber stark verändert. Das Bild von den gestresstenGeschäftsmännern, die sich per Zuruf über An- und Verkauf von Wertpapieren verständigen undmit fuchtelnden Händen ihre Wertpapiere los werden wollen ist längst passé. Von diesenPräsenzbörsen gibt es nur noch wenige, heute ndet nahezu alles online statt.Die Funktionen der BörseIm volkswirtschaftlichen Kontext fungiert die Börse als Finanzierungsquelle fürAktiengesellschaften. Für die Unternehmen ist es oft sinnvoll Kapital durch Aktien zu erhalten, daes dadurch unabhängig von Krediten einer Bank agieren kann und keine Zinsen zahlen muss.Des Weiteren ermöglicht die Börse den Handel mit den sonst nur schwer zuübertragenden Unternehmensanteilen. Darüber hinaus ist die Börse ein wichtiges Barometer fürdie wirtschaftliche Lage eines Landes und ein wichtiger Platz zum Austausch von Informationen.fiflflfffifififfflffDie wichtigsten BörsenplätzeEs gibt nicht nur eine Börse, sondern viele Verschiedene: regionale und internationale, virtuelleund physische. In Deutschland hat man die Wahl zwischen der Börse Frankfurt, dem XETRASystem der Börse Frankfurt und einigen Regionalbörsen (Stuttgart, Berlin, Düsseldorf, Hamburgetc.). Die Aktien bedeutender Gesellschaften werden in der Regel an mehreren Börsen gehandelt,die Aktien kleiner Gesellschaften manchmal nur an einer regionalen Börse.Jedoch haben nicht alle Börsenplätze den gleichen Ein uss auf die internationalen Finanzmärkte.Vielmehr gibt es die sogenannten Leitbörsen deren Kursentwicklungen die übrigen Kapitalmärktemassiv beein ussen können. Zu den Leitbörsen zählen hauptsächlich New York, Tokio, Londonund Frankfurt.flfiBörse

Die Wall StreetDie berühmteste Leitbörse ist die New York Stock Exchange (NYSE), welche eher unter demBegri Wall Street bekannt ist. Da die USA von den Zerstörungen der beiden Weltkriege nichtbetro en waren, konnten US-amerikanische Unternehmen in vielen Branchen eine führendeStellung in der Wirtschaft erobern. Damit bildete die Wall Street eine Plattform, an der dieUnternehmensanteile der größten Firmen der Welt gehandelt werden konnten. LanganhaltendeKursgewinne als auch heftige Kursstürze nahmen oft hier ihren Anfang. Damit hat das Geschehendort Ein uss auf die Finanzmärkte weltweit und nicht umsonst heißt es „Wenn die Wall Streethustet, bekommt der Rest der Welt eine Grippe“.Die AktienindizesEin Aktienindex ist eine Kennzahl für die Entwicklung von ausgewählten Aktienkursen in einembestimmten Aktienmarkt. Der Index soll die Entwicklung auf diesen Teilmarkt des weltweitenFinanzgeschehens repräsentativ dokumentieren. Er dient der Veranschaulichung von Preis undMengenbewegungen von Wertpapieren in einem Zeitablauf.Der Dow JonesDer wichtigste dieser Indizes ist der „Dow Jones Industrial Average“, häu g abgekürzt als DOWoder DJIA. Dieser Index umfasst 30 große US-Aktien und ist der weltweit bekanntesteAktienindex.Er existiert seit dem Jahre 1884 und wird daher von Börsianern oft als „Mutter aller Indizes“bezeichnet.Der DAXIn Deutschland ist der Deutsche Aktien Index (DAX) das wichtigste Börsenbarometer. Der DAXexistiert seit 1988 und bildet die 30 hinsichtlich Marktkapitalisierung und Börsenumsatz größtendeutschen Unternehmen ab und spiegelt deren Entwicklung wieder. Er gilt daher auch alsIndikator für die Entwicklung des gesamten deutschen Aktienmarktes. Die Auswahl der DAXWerte sowie deren Gewichtung werden einmal im Jahr überprüft und gegebenenfalls aktualisiert.Der DAX startete 1988 mit 1000 Punkten und liegt aktuell bei über 14.000 Punkten. Hierbei ist zuberücksichtigen, dass der DAX (ebenso wie der DOW) ein Performance-Index ist, d.h. er beziehtauch ausgeschüttete Dividenden in seine Berechnung mit ein.Ab September 2021 soll er auf 40 Aktiengesellschaften erweitert werden.Fun Fact:- der Name „Börse“ stammt von der Kaufmannsfamilie „van der Buerse“. Der Familiennamestammt von dem altgriechischen Wort „bursa“ was Lederbeutel bedeutet. Darin wurde früherGeld, Wechsel und Wertpapiere aufbewahrt.- Frauen durften erst durch eine Änderung des Börsengesetzes von 28. Dezember 1921 erstmalsdie Börse aufsuchen.- Der Name Wall Street wird verwendet, da sich das Börsengebäude in der gleichnamigen Straßein New York be ndet.- Jede Börse hat eigene Ö nungszeiten, so kann es sein, dass sich der Kurs einer Aktieverändert, auch wenn die eigene Börse schon geschlossen ist.fifffiflffffAuf einen Blick:- Die Börse ist ein organisierter Markt, an dem Angebot und Nachfrage nach Wertpapierenzusammengeführt werden.- Das internationale Finanzsystem hat sich rund um den Globus etabliert. Die New Yorker WallStreet gilt als sein eigentliches Herz. Weitere wichtige Börsenplätze sind Tokio, Frankfurt undLondon.- Ein Index bildet die Wertentwicklung einer bestimmten Auswahl festgelegter Werte ab.

AktienWie verdient man mit Aktien Geld?Als Aktieninhaber kann das Geschäft mit Aktien eine lohnende Angelegenheit sein. MancheUnternehmen schütten eine jährliche Gewinnbeteiligung an ihre Gesellschafter (Aktionäre) aus.Diese wird als Dividende bezeichnet.Des Weiteren kann ein Aktionär durch steigende Aktienkurse seine Rendite erhöhen. Dazu mussman wissen, dass an der Börse Erwartungen gehandelt werden. Diese können sich auf diezukünftige Entwicklung eines Unternehmens, deren Geschäftszahlen, auf dasWirtschaftswachstum, die zukünftige Zinspolitik, die Preisentwicklung von Rohsto en, einenWahlausgang oder sogar auf das Wetter beziehen.Da die Menschen diese Faktoren unterschiedlich bewerten, Risiken anders einschätzen undmeistens auch unterschiedlichen Zugang zu relevanten Informationen haben, möchten zu einembestimmten Kurs manche Aktionäre kaufen, während andere verkaufen möchten.Diese Kaufs- und Verkaufsangebote werden in einem Orderbuch gesammelt.Der Computer des Maklers stellt nun fest, welcher Kurs zum größtmöglichen Umsatz führt. Dazuwird auf der Käufer- und Verkäuferseite festgestellt, zu welchem Kurs wie viele Aktien umgesetztwerden können. Man muss beachten: „billigst“ und „bestens“ Orders akzeptieren jeden Preis, deraus der jeweiligen Sicht günstiger ist. Stop-Buy und Stop-Loss - Aufträge sind für diePreisbildung nicht relevant. Sie werden ja (gegebenenfalls) erst durch die Kursfeststellung in»billigst« bzw. »bestens« - Aufträge umgewandelt und erst dann für die nächste Kurs ndung insOrderbuch eingestellt.Bei den täglichen Kursbewegungen gilt die Faustregel, dass je kleiner und unbekannter dasUnternehmen ist, desto höher die Kursausschläge ausfallen können.Gründe für den AktienkaufViele Menschen möchten ihr Erspartes so anlegen, dass sich der Wert steigert und langfristig fürInvestitionen und Konsum genutzt werden kann.Die sicherste und einfachste Möglichkeit ist es, dass Geld auf ein Sparbuch einzuzahlen. Jedochlohnt sich das klassische Sparen auf dem Sparbuch heutzutage so gut wie nicht mehr, da manaufgrund des niedrigen Zinssatzes, von der Bank kaum Zinsen erhält. Die Rendite ist also sehrgering. Dazu kommt, dass durch die In ation eine Geldentwertung statt ndet und das Erspartezusätzlich an Kaufkraft verliert, was dazu führen kann, dass man am Ende weniger Waren kaufenkann als zu Beginn. Insofern ist es für viele Anleger interessant das Risiko eines Aktienkaufeseinzugehen oder zumindest Teile des frei verfügbaren Vermögens in Aktien zu investieren.Fun Fact:Das folgende Beispiel veranschaulicht sehr schön, dass nicht nur Geschäftsberichte undAnalysenbei der Kursbildung eine Rolle spielen. Als Snapchat 2018 ein Redesign durchführte, stieß das beivielen Nutzern auf Missfallen. Als dann Unternehmerin und In uencerin Kylie Jenner ihren Frustauf Twitter zum Ausdruck brachte, reagierten darauf Hunderttausende Menschen und hinterließenüber 300.000 Likes, 58.000 Retweets und 3.900 Kommentare unter dem Tweet. Die Reaktionendarauf waren für viele Aktionäre ein Zeichen, dass Snapchat an Beliebtheit verloren hat. Die Folgewar, dass die Aktie des Mutterunternehmen Snap Inc. um fast 8 % el, was eine Minderung desUnternehmenswertes von 1,7 Milliarden Dollar ausmachte. Nachdem Kylie Jenner in einemspäteren Tweet ihre Aussage relativierte und beteuerte, dass Snapchat ihre „erste Liebe“ sei, stiegder Kurs wieder deutlich.fifffififlflAuf einen Blick:- Der Preis für ein an der Börse gehandeltes Wertpapier wird als Börsenkurs bezeichnet. Er wirdanhand der vorliegenden Kauf- und Verkaufsorders ermittelt.- Die Gründe für die Höhe eines Aktienkurses sind vielfältig. Neben betriebs- undvolkswirtschaftlichen Kriterien müssen auch Stimmungen und Emotionen berücksichtigtwerden.- Es ist für Anleger attraktiv ihr Geld in Aktien anzulegen, da sich das klassische Sparen aufgrunddes niedrigen Zinssatzes meistens nicht lohnt.

Strategien /AktienanalyseDer Aktie kauf erfordert Eige initi tive und Börsenverständnis. Nicht umsonst heißt es „Man mussdie Börse komplett in sein Leben integrieren, um erfolgreich zu sein.“ (Simon Bettschinger,Gründer von Traderfox)Wer Börsenhandel mit Aktien betreibt, muss sein Investment stets im Blick haben. Gerade beimAktie kauf hängen Chance und Risiko sehr von der Wahl der Anlag str tegie, von der E fa rungdes A legers und vom Markt, in den der Aktionär investiert hat ab.Setzt man auf Standar werte, also zum Be spiel auf die Aktien aus dem DAX, streut man seineGeldanlage auf unterschiedliche Branchen und erweitert seinen Anlag hor zont. Dadurchminimiert sich das Risiko, jedoch auch die Renditechancen. Der Kauf von kleinen Werten oderexotischen Aktien, die kurzfristig hohe Renditen versprechen, kann hingegen riskant sein.Wer auf volatile Werte setzt, muss auch große Verluste verkraften können.Wann sollte man Aktien kaufen und wann sollte man sie verkaufen?Erfahrene Börsenspezialisten wissen: Kaufen zum niedrigsten Preis und Verkaufen zum höchstenPreis, das scha en nur Lügner. Aber Spaß zur Seite, leider kann man den perfekten Moment zumEinstieg oder Ausstieg nicht vorherzusehen. Jedoch gibt es Methoden wie die „TechnischeAnalyse“ oder die „Fundamentalanalyse“, durch die sich ein guter Zeitpunkt zum Aktienkauffeststellen lässt.Bei der Technischen Analyse werden aus vergangenen Kursbewegungen künftigePreisveränderungen vorhergesagt. Man versucht dadurch die aktuelle Meinung derMarktteilnehmer zu einem Wertpapier abzubilden. Im Kern versucht man Trendsund Trendwechsel frühzeitig vorherzusagen. Es geht nicht darum herauszu nden, warum sich einbestimmter Trend abzeichnet, sondern darum ihn überhaupt zu erkennen.Die Fundamentalanalyse untersucht die Kennzahlen jeder Aktie gründlich, um ihren fairen Wertzu ermitteln. An diesen wird sich der Börsenkurs auf lange Sicht anpassen. Liegt der Aktienkurseines Unternehmens unter dem ermittelten Wert, ist dies ein Kaufsignal. Dann gilt dasUnternehmen als unterbewertet. Zu einer gründlichen Fundamentalanalyse gehört dieGlobalanalyse, die Branchenanalyse sowie die Unternehmensanalyse.Bei der Globalanalyse werden die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Unternehmensbetrachtet. Wenn es Anzeichen für Faktoren gibt, die in absehbarer Zeit einen negativen Ein ussauf das Unternehmen haben könnten, spricht dies gegen den Kauf.Bei der Branchenanalyse werden strukturelle Faktoren untersucht. Man achtet hier besondersauf die Wettbewerber, die Verteilung der Marktanteile als auch auf mögliche Produktnischen.Dadurch lässt sich feststellen, wie gut das Unternehmen im Vergleich zu seinen Konkurrentenagiert.flh r fii a e e i a n d ffn n n Die Unternehmensanalyse besteht aus dem qualitativen und dem quantitativen Teil. Bei demqualitativen Teil wird untersucht, was sich sonst nur schwer in Zahlen ausdrücken lässt. Manbetrachtet hier, wie nachhaltig und innovativ das Geschäftsmodell ist und wie es sich in Zukunftverändern wird. Bei der quantitativen Analyse liegt der Fokus mehr auf Kennzahlen, die fundierteEntscheidungen ermöglichen.

Kennzahlen zur AktienbewertungDas Kurs-Gewinn-VerhältnisDas Kurs-Gewinn-Verhältnis einer Aktie (kurz: KGV) setzt den Aktienkurs in Relation zumJahresgewinn der AG je Aktie (Berechnung: Aktienkurs : Gewinn je Aktie). Die Kennzahl tri t alsoeine Aussage darüber, mit welchem Vielfachen des Jahresgewinns das Unternehmen bewertetwird. Ein hohes KGV bedeutet, dass die Aktie relativ teuer ist, Aktien mit niedrigen KGV sindentsprechend günstiger.Bei der Interpretation des KGVs sind verschiedene Gesichtspunkte zu berücksichtigen:Die KGVs sind von Branche zu Branche unterschiedlich.Wachstumsstarke Gesellschaften, von denen angenommen werden kann, dass sie in denkommenden Jahren hohe Gewinnsteigerungen generieren werden, weisen ein höheres KGV aufals Aktien von Unternehmen mit langsam wachsenden Gewinnen. Die konstante Höhe derGewinne spielt ebenfalls eine Rolle. Gesellschaften mit stetigen Gewinnzuwächsen werden höherbewertet als solche mit stark schwankenden Gewinnen. Aus diesem Grund weisen stark zyklischeWerte oft ein geringeres KGV auf.Allgemein gilt: eine Aktie mit einem KGV von unter 12 gilt im Normalfall als preiswert. Wenn dasKGV dagegen über 20 notiert, erscheint es als hoch, die Aktie als teuer.Um ein Wertpapier korrekt einzustufen, sollte nicht nur sein KGV, sondern auch diverse andereKennzahlen des Unternehmens analysiert werden.DividendenrenditeDie Dividendenrendite zeigt die Ertragskraft der Aktien, sagt jedoch nichts über die Entwicklungder Kurse in der Zukunft aus (Berechnung: Dividende mal 100 : aktueller Aktienkurs).Zahlt ein Unternehmen hohe Dividenden besteht trotzdem das Risiko, dass es sich schlechtentwickelt und umgekehrt. Zuverlässige Dividendenzahler sind z. B. Unternehmen, die Produktedes täglichen Bedarfs herstellen. Diese werden auch in Krisenzeiten nachgefragt. Sehr hoheDividenden zahlen meistens Unternehmen, die in Ihrer Branche einem geringerenInnovationsdruck ausgesetzt sind und deshalb ihre Gewinne an Ihre Aktionäre ausschüttenmüssen und nicht in ihr Unternehmen investieren müssen.VolatilitätDie Volatilität misst die Schwankungen einer Aktie über einen bestimmten Zeitraum um ihrenMittelwert. Je höher die Volatilität ist, desto schwankungsfreudiger ist auch die Aktie. Meistensweisen Aktien aus Wachstumsbranchen eine höhere Volatilität auf. Als Aktionäre von Aktien mithoher Volatilität braucht man stärkere Nerven als Aktionäre, die auf Wertpapiere mit geringerVolatilität setzen. Die Volatilität ist daher ein Risikomaß.EigenkapitalrentabilitätDie Eigenkapitalrentabilität (Return on equity ROE) zeigt, wie hoch das bilanzielle Eigenkapitaleiner Gesellschaft verzinst wird (Berechnung: (Gewinn : Eigenkapital) mal 100).Zu beachten ist, dass das bilanzielle Eigenkapital in der Regel nicht dem Aktienwert derGesellschaft entspricht. Das ROE zeigt demnach nicht die Rendite, die ein Aktionär erwirtschaftet.Je höher das ROE, desto mehr Gewinn hat ein Unternehmen bezogen auf das Eigenkapitalerwirtschaftet. Obwohl ein hoher ROE grundsätzlich positiv ist, kann er Hinweise auf Risikenliefern. Sehr hohe ROEs nden sich beispielsweise häu g bei Unternehmen mit sehr geringemEigenkapital. Hat ein Unternehmen in den letzten Jahren Verluste schreiben müssen, ist dadurchdas Eigenkapital gesunken. Wenn das Unternehmen jetzt wieder erste Gewinne verzeichnen kann,wird sich dies aufgrund des gesunkenen Eigenkapitals stärker auf das ROE auswirken als vor derVerlustphase. Obwohl das Unternehmen erst dabei ist, sich zu erholen, signalisiert das ROE indiesem Fall, dass das Unternehmen bereits stabiler sei, als es tatsächlich ist.fffifiZusatzüberlegung für SpezialistenDie Eigenkapitalquote (Eigenkapital : Bilanzsumme) wird vom ROE nicht berücksichtigt.Finanziert sich ein Unternehmen z. B. hauptsächlich durch Fremdkapital, hat es ein geringesEigenkapital und somit schon bei einem geringen Gewinn ein relativ hohes ROE. DieseFinanzierung kann ein hohes Risiko mit sich bringen, da im Falle eines Umsatzrückgangs, dasUnternehmen nicht mehr genug Gewinn erwirtschaftet, um Kreditzinsen zu decken. Wichtiger alsdie Eigenkapitalrentabilität ist hier die absolute Höhe des erwirtschafteten Gewinns.

Gross MarginDie Gross Margin eines Unternehmens beschreibt das Verhältnis von Gewinn zu Umsatzerlösen(Berechnung: ((Umsatzerlöse - Kosten): Umsatzerlöse) mal 100)). Mit der Gross Margin lässt sichausdrücken, wie viel Prozent des Umsatzes nach Abzug der direkt zuordenbarenHerstellungskosten übrig bleibt. Die Gross Margin ist somit ein starker Hinweis auf diePro tabilität und Rentabilität eines Unternehmens im operativen Geschäft.Die Gross Margin wird besonders wertvoll, wenn es darum geht zwei Unternehmen einer Branchezu vergleichen. Dadurch kann man feststellen, ob Konkurrenten auf Ebene der Fertigunge zienter arbeiten als das eigene Unternehmen.Cash Flow zu VerbindlichkeitenDer Cash-Flow ist eine Kennzahl, die angibt wie viel Liquidität ein Unternehmen in einem Jahrverbraucht oder erwirtschaftet hat. Somit kann sich ein negativer oder positiver Cash-Flowergeben.Ein negativer Cash-Flow muss nicht zwingend eine negative Bedeutung für Anleger oderInvestoren haben. So wird der Cash-Flow zum Beispiel auch dann negativ, wenn daseingenommene Geld vom Unternehmen sofort wieder investiert oder für die Schuldentilgungverwendet wurde.Ein positiver Cash-Flow kann hingegen darauf hinweisen, dass ein Unternehmen gut mit seinemGeld wirtschaftet und voraussichtlich nicht auf einen Kredit angewiesen ist, um Investitionen zutätigen. Zu beachten ist, dass ein Unternehmen trotz eines hohen Cash-Flows einen Verlusterwirtschaften kann. Das ist dann der Fall, wenn das Unternehmen hohe Aufwendungen hat, dienicht liquiditätswirksam sind (z.B. Abschreibungen oder Bildung von Rückstellungen).Interessant ist es, den Cash-Flow mit den Bankverbindlichkeiten eines Unternehmens zuvergleichen, weil man so ermitteln kann wie lange es mindestens dauern würde dieseVerbindlichkeiten zu tilgen.fffffffiffiNachhaltigkeitNeben diesen harten Kennzahlen kann es auch lohnenswert sein, sich über die Nachhaltigkeit desGeschäftsmodells des Unternehmens Gedanken zu machen. Nachhaltigkeit bedeutet für jedenetwas anders, deshalb sollte man sich zuerst Gedanken machen, was man selber mit dem Begriverbindet und was einem persönlich wichtig ist. Dabei kann man sich an den sogenannten ESGKriterien orientieren. ESG steht für Environment, Social und Governance. Wer also an der Börseinvestiert, sollte darüber nachdenken auf Produkte zurückzugreifen, die Nachhaltigkeitskriterienberücksichtigen.Viele börsennotierte Unternehmen verö entlichen neben dem Geschäftsbericht auch einenNachhaltigkeitsbericht, anhand dessen man prüfen kann, inwieweit die eigene Au assung vonNachhaltigkeit mit dem Geschäftsmodell des Unternehmens übereinstimmt.

StrategienArbitragegeschäft ultrakurzfristigBei Arbitragegeschäften werden Kursunterschiede bzw. Preisdi erenzen von Wertpapieren aufverschiedenen Märkten ausgenutzt. Der Arbitrageur kauft z. B. Aktien an einer Börse die niedrigePreise bietet und verkauft sie dann an einer anderen Börse zu höheren Preisen.Das Arbitragegeschäft führt zum Ausgleich der unterschiedlichen Preise auf den Märkten. Umbeim Arbit

In der Regel erkennt man anhand der Höhe der Zinszahlungen, wie sicher oder spekulativ eine Anleihe ist. Es gilt die Faustregel: Je höher die Zinsen, desto riskanter das Investment. Vorsicht: Die Zinszahlungen der Anleihe ist etwas anderes als die Rendite einer Aktie. Die Höhe der Zinszahlungen stehen nämlich von vornherein fest (sog.